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ax brachte schlechte Schulnoten nach Hause. Seine Eltern waren darüber nicht glücklich und ermahnten ihn, mehr zu lernen. Der Junge klagte Mitschülern seinen Stress daheim und einer seiner Schulfreunde bot ihm Ritalin an. Die Pille würde ihm helfen, mehr Energie zu haben und die ganze Nacht hindurch lernen zu können. Auch die Konzentrationsfähigkeit würde sich verbessern. Aus Verzweiflung schluckte Max die Tablette hinunter. Das verschreibungspflichtige Medikament verfehlte seine Wirkung nicht, aber zeigte rasch die fatale Kehrseite von Stimulanzien: Max entwickelte eine Abhängigkeit nach Ritalin mit all ihren drastischen Folgen.

Ritalin: das Kiddie Coke

Ritalin trägt die Beinamen Kinder-Kokain und Smarties, da es verstärkt von Kinder und Jugendlichen konsumiert wird. Einige von ihnen haben es als Medizin gegen eine sogenannte Aufmerksamkeitsdefizitstörung mit oder ohne Hyperaktivität (ADHS) verschrieben bekommen. Andere kaufen es ihren Mitschülern ab, um nachts wach zu bleiben.

Auch die Konsumform erinnert an Kokain.

Einige Konsumenten zerkleinern die Droge, um sie dann zu schnupfen. Das würde das Hoch intensivieren und beschleunigen. Rasch tritt ein High ein, auf welches jedoch ein Down mit depressiven Verstimmungen und verringerter Aufmerksamkeit folgt. Um dieses Down zu bekämpfen, wird mehr Ritalin eingenommen. Das ist der Beginn einer gefährlichen Spirale, aus der die Heranwachsenden nur schwer eigenständig herauskommen.

Übrigens: Ritalin ist dem Medikament Adderall sehr ähnlich, welches ebenfalls zu den Stimulanzien gehört, die bei ADHS verschrieben werden. Einige Jugendliche nutzen es als Aufputschmittel, um besser zu lernen oder länger Party machen zu können.

Das steckt in Ritalin

Ritalin ist der Handelsname für ein Präparat, in dem der Wirkstoff Methylphenidat steckt. In Deutschland ist es als verschreibungspflichtiges Betäubungsmittel klassifiziert. Es kann unter bestimmten Umständen eine beruhigende Wirkung entfalten, aber eben auch wacher machen.

Obgleich Ärzte rund um den Globus Ritalin als Medizin an Kinder und Jugendliche verschreiben, kann das Arzneimittel ernste Nebenwirkungen erzeugen. Hierzu gehören nervöse Störungen, Essstörungen, Schlafstörungen, Herzbeschwerden und Herzschlagfrequenzänderungen.

Einige Konsumenten entwickeln danach eine Sucht. Auch als Einstiegsdroge hat sich Ritalin einen Namen gemacht.

Wissenschaftler haben über die Jahre hinweg beobachtet, dass das Medikament visuelle Halluzinationen und psychotisches Verhalten bewirken kann. Selbstmordgedanken und Aggressionen sind ebenfalls keine Seltenheit.

Wie sieht Ritalin aus und woher kommt es?

Pillen des Medikaments ähneln bezüglich der Größe Aspirintabletten. Je nach Dosierung haben die Tabletten eine blassgelbe, blassgrüne oder weiße Farbe. Die Pillen lassen sich schlucken, als Pulver schnupfen oder in Flüssigkeit auflösen und dann spritzen.

In illegalen Drogenlaboren entsteht das Ritalin nicht. Als pharmazeutisches Produkt stammt es direkt aus der Fabrik des Herstellers und damit einer legalen Quelle.

Allerdings wird es gern abgezweigt, um es anschließend zu verkaufen. Auf den Schulhöfen der USA liegt der Preis circa bei 2 Dollar pro Pille. Damit ist dieses Aufputschmittel gut erschwinglich und umso gefährlicher.

Auswirkungen der rezeptpflichtigen Stimulanzien

Ähnlich wie Kokain hat Ritalin als amphetaminartiges Methylphenidat diverse Wirkungen auf den Organismus. Hierzu gehören Appetitlosigkeit, Pulsbeschleunigung und Schlaflosigkeit. Größere Dosen haben noch drastischere Konsequenzen, die bis zur Überbelastung des Herzens und zum Tod führen können.

Wird Ritalin injiziert, kann es zu zusätzlichen Nebenwirkungen kommen. In den Pillen stecken winzige Partikel, die sich nicht im Wasser auflösen lassen. Gelangen sie allerdings in den Blutstrom, blockieren sie die Blutgefäße und verursachen gefährliche Schäden an Augen sowie Lunge.

Typische Kurzzeitwirkungen von Ritalin

  • Appetitlosigkeit
  • beschleunigter Puls
  • erhöhter Blutdruck
  • Fieber
  • erweiterte Pupillen
  • Schlafstörungen
  • Übelkeit
  • Bizarres, fahriges Verhalten
  • Gewalt
  • Halluzinationen
  • Erregbarkeit
  • Gereiztheit
  • Panik und Psychose
  • hohe Dosen bewirken Krämpfe und Anfälle mit Todesfolge

Typische Langzeitwirkungen von Ritalin

  • irreversible Schädigungen der Blutgefäße im Herzen und im Gehirn
  • hoher Blutdruck > Herzinfarkte, Schlaganfälle und Tod
  • Schädigungen der Leber, der Nieren und der Lunge
  • Zerstörung der Nasenschleimhäute (durch Schnupfen des Ritalins)
  • Atemprobleme (durch Rauchen des Ritalins)
  • Infektionskrankheiten und Abszesse (durch Spritzen)
  • Mangelernährung und Gewichtsverlust
  • Desorientierung
  • Apathie
  • verwirrte Erschöpfung
  • starke mentale Abhängigkeit
  • Psychose
  • Depressionen
  • Gehirnschäden einschließlich Gehirnschlag und Epilepsie

Ritalin: eine Einstiegsdroge?

Der Organismus gewöhnt sich sehr rasch an Ritalin. Das führt dazu, dass die Konsumenten immer höhere Dosierungen konsumieren oder zu stärkeren Drogen greifen, um das gleiche Hochgefühl zu verspüren. Insbesondere Kokain ist ein Rauschmittel, zu dem Ritalin-User gern übergehen. Damit ist das Medikament für einige eine Einstiegsdroge, mit der sie Probleme und seelische Schmerzen lindern möchten. Während des Hochgefühls verschwinden andere Probleme, was kurzfristig den Geist zu befreien scheint. Die Kosten hierfür sind jedoch hoch. Wie bereits erwähnt, folgt auf das High ein Down, welches das persönliche Problem sehr stark in den Fokus rückt. Die Folge: Der Konsument sucht Frieden in mehr Ritalin oder stärkeren Drogen.

Jugendliche, die Ritalin oder ein vergleichbares verschreibungspflichtiges Medikament nehmen, greifen 12-mal häufiger zu Heroin und 21-mal häufiger zu Kokain als Heranwachsende, die kein Arzneimittel dieser Art einnehmen.

Eltern und Ärzte sollten daher größte Vorsicht walten lassen, überhaupt solche Arzneimittel an Kinder und Jugendliche herauszugeben. Sie mögen auf den ersten Blick eine Abkürzung zu einem verbesserten Wohlbefinden bzw. für Lehrer und Erzieher ein Hilfsmittel zur Kontrolle eines Kindes sein, dass zu zappelig ist. Aber zu welchem Preis? Verschreibungspflichtige Tabletten können, genauso wie illegale Drogen, nie das Grundproblem lösen. Darf man Kinder überhaupt einem solchen Kreislauf aussetzen? Vielleicht sind es die Erwachsenen, die einfach mit dem "Kindsein" überfordert sind?

Zappelige, unruhige, unkonzentrierte Kinder und Jugendliche benötigen häufig erst einmal eine gründliche körperliche Untersuchung auf Mangelerscheinungen im Hinblick auf Mineralien, Spurenelementen, Vitaminen usw., um die Hyperaktivität einzudämmen. Zu viel Zucker in der Ernährung, zu viel Zeit vor dem Bildschirm und zu wenig Aktivitäten draußen sind ein wichtiger Faktor für die Unruhe in den Kleinen.

Und nicht selten sind es unterforderten Kinder, die zappelig werden. Ihr hoher IQ fordert die Umgebung ständig heraus und ein normales Klassenzimmer kann dem nicht gerecht werden.

Was alledem vor allem wahrscheinlich zugrunde liegt ist wie Prof. Gerald Hüther, Neurobiologe und Hirnforscher, beschreibt, ist bei den Kindern ein Mangel an Gelegenheiten sich wirklich im Leben zu beweisen, zu zeigen was sie wirklich drauf haben. Man sollte sie anleiten, sich um Sachen zu kümmern und wirklich Verantwortung zu übernehmen.

Es gäbe an dieser Stelle noch vieles zu sagen und zu verbessern, aber eines ist wohl klar: Wer Kindern solche harten Drogen wie Ritalin oder Adderall verschreibt, um ihr Verhalten "zu verbessern" bewegt sich auf ganz dünnem Eis, denn von Ritalin zu Kokain oder Heroin ist es ein kurzer Weg, wie auch dieses Video zeigt:

Musikvideo von Adam Wendler "First Prescription":

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Quellen:

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Wichtiger Hinweis: Die hier angebotenen Informationen und Gedankenanstöße dienen lediglich der Orientierung und ersetzen keine qualifizierte, medizinische, heilpraktische oder anderweitige fachliche Beratung.

Photo by Jason Rosewell on Unsplash

Publiziert am
Aug 9, 2022
 in Kategorie:
Legale Drogen

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